Online Home Market Analysis (OHMA): Nachfrageboom nach Einfamilienhäusern ist nicht zu bremsen

Die Nachfrage nach Einfamilienhäusern befindet sich aktuell auf einem Höchststand. Mit über 34’000 ausgeschriebenen Einfamilienhäusern sind knapp 6’000 Objekte mehr verfügbar als noch im Jahr 2015 (+17%). Gleichzeitig ist die durchschnittlich Insertionszeit auf Schweizer Online-Immobilienportalen trotz des höheren Angebotes auf 81 Tage gesunken (2016: 104 Tage), was die enorm hohe Nachfrage erklärt. In der Region Zürich gehen die Häuser am schnellsten weg (nach 48 Tagen), während die Einfamilienhäuser in den Regionen Waadt/Wallis (90 Tage) und Tessin (92 Tage) fast doppelt so lange inseriert werden müssen. Dies zeigt die Online Home Market Analysis (OHMA) von homegate.ch in Zusammenarbeit mit dem Swiss Real Estate Institute der HWZ Hochschule für Wirtschaft Zürich.

  • Deutliche Abnahme der Insertionszeiten in sieben von acht Regionen
    Die durchschnittlichen Insertionszeiten der ausgeschriebenen Einfamilienhäuser waren in fast allen Regionen in der Berichtsperiode mit 81 Tagen teilweise deutlich tiefer als im Vorjahr. Einzig in der Ostschweiz verlängerte sich die Insertionszeit geringfügig.
  • Zunahme der Anzahl inserierter Einfamilienhäuser mit Ausnahme der Region Genf
    In annähernd allen Gebieten der Schweiz wurde eine markante Zunahme (+10%) der angebotenen Einfamilienhäuser registriert. Lediglich in der Region Genf war die Zahl erneut deutlich rückläufig.
  • In fünf von acht Regionen stockt der Absatz von Luxusobjekten
    Im obersten Preissegment, über CHF 2.5 Mio., wurden in fünf Grossregionen teilweise markant längere Insertionszeiten registriert. In der Innerschweiz, Genf und Nordwestschweiz hingegen verkürzten sich die Insertionszeiten in dieser Kategorie.
  • Markante Unterschiede der Angebotspreise je nach Region
    Am teuersten wurden die Einfamilienhäuser mit Preisen von CHF 10’300 pro Quadratmeter Wohnfläche in der Region Genf angeboten. In den zwei preiswertesten Gebieten Ostschweiz und Espace Mittelland wurde pro Quadratmeter mit CHF 5’600 nur rund die Hälfte gefordert.

Gründe für den Boom von Einfamilienhäusern

Nach dem Erreichen eines Höchststandes der durchschnittlichen Insertionszeit von 104 Tagen im Jahr 2016 reduzierte sich 2018 die Insertionszeit auf 81 Tage (kumulierter Rückgang seit 2016: -22%), was in Kombination mit dem höheren Angebot die anhaltend steigende Nachfrage nach Einfamilienhäusern dokumentiert. Die Nachfrage scheint trotz einer merklich gestiegenenWohneigentumsquote (auf knapp 40%), der 2014 eingeführten deutlichen Verschärfung der Regulierungenzur Hypothekarfinanzierung sowie rekordhohen Eigenheimpreisen nicht zu bremsen. Prof. Dr. Ilg vom Swiss Real Estate Institute der HWZ Hochschule für Wirtschaft sieht drei Gründe für diese erstaunliche Entwicklung: «Erstens fiel 2018 das gesamtwirtschaftliche reale Wachstum mit 2.5% so hoch aus wie seit acht Jahren nicht mehr. Zweitens haben sich die Befürchtungen, dass die Zeit der Negativzinsen bald zu Ende geht, verflüchtigt. Die ausserordentlich tiefen Hypothekarzinsen bleiben noch länger bestehen. Drittens ist Sparen aufgrund der tiefen Zinsen nach wie vor uninteressant.»

Einfamilienhäuser in Zürich und Nordwestschweiz finden am schnellsten einen Käufer

Mit durchschnittlich nur 48 Insertionstagen liessen sich 2018 Einfamilienhäuser in der Region Zürich am schnellsten verkaufen, wobei der Rückgang der Insertionszeit um fünf Tage im Vergleich zur Vorperiode bescheiden ausfiel. Platz zwei erreichte mit 64 Insertionstagen die Nordwestschweiz. Am anderen Ende der Skala lag das Tessin, allerdings mit deutlich verkürzten Insertionszeiten von 92 Tagen im Vergleich zu 123 im Vorjahr. Stark reduziert haben sich auch die Ausschreibungszeiten  in der Innerschweiz (-24 Tage). Als einzige Region zeigte die Ostschweiz eine Zunahme der Insertionszeit um drei auf 67 Tage, wobei dieser Wert weiterhin deutlich unter dem Schweizer Durchschnitt von 81 Tagen lag.

Zeitgleich mit der Reduktion der Insertionszeit stieg, mit Ausnahme der Region Genf, das Angebot an Einfamilienhäusern stark an. Besonders kräftig nahm die Anzahl inserierter Einfamilienhäuser im Tessin zu, gefolgt von der Nordwestschweiz und Zürich.

Die gleichzeitige Betrachtung der veränderten Insertionszeiten und der Zahl inserierter Objekte lässt Rückschlüsse auf die Nachfrageänderung nach Einfamilienhäusern zu: Alle untersuchten Regionen liegen im Dreieck der zunehmenden Nachfrage, mit Ausnahme der Region Ostschweiz (siehe Abbildung oben).

Steigendes Preisniveau, aber weiterhin starke regionale Preisunterschiede

Die mit Abstand höchsten durchschnittlichen Preise für Einfamilienhäuser wurden erneut in der Region Genf verlangt. In den suburbanen Gemeinden dieser Region wurde ein Quadratmeter Wohnfläche im Durchschnitt für CHF 10’300 angeboten (2017: CHF 10’200). Gut die Hälfte, rund CHF 5’600, kostete der Quadratmeter im Berichtsjahr in den Agglomerationsgürteln in den Städten der beiden preiswertesten Regionen, Espace Mittelland und Ostschweiz. Im Mittelfeld befinden sich die Regionen Nordwestschweiz (2018: CHF 6’600 pro Quadratmeter Wohnfläche; 2017: CHF 6’400) und Waadt/Wallis (2018: CHF 7’500 pro Quadratmeter Wohnfläche; 2017: CHF 7’200).

Online Home Market Analysis (OHMA) September 2017

Anhaltende Entspannung auf dem Eigentumswohnungsmarkt

Eigentumswohnungen werden in der Schweiz im Vergleich zum Vorjahr weniger nachgefragt. Dies geht aus der Online Home Market Analysis (OHMA) von homegate.ch in Zusammenarbeit mit dem Swiss Real Estate Institute der HWZ Hochschule für Wirtschaft Zürich hervor. Vertiefte Analysen einzelner Regionen und Städte zeigen jedoch starke regionale Unterschiede des Angebotes, der Nachfrage und des Preisniveaus.

In der ganzen Schweiz sind in der Berichtsperiode vom 1. Juli 2016 bis zum 30. Juni 2017 rund 67’600 Eigentumswohnungen auf Internetplattformen angeboten worden. Damit ist das Angebot gegenüber dem Vorjahr um rund drei Prozent gestiegen. Die durchschnittliche Insertionsdauer einer Eigentumswohnung stieg um elf Tage auf 103 Insertionstage an. Die überproportionale Zunahme der Insertionszeit (+12 %) deutet auf eine abnehmende Nachfrage nach Eigentumswohnungen hin.

Online Home Market Analysis OHMA September 2017

 

Region Zürich

Leichter Nachfragerückgang in der Region Zürich: Die Insertionsdauer von Eigentumswohnungen ist im Berichtsjahr gegenüber dem Vorjahr um 2 Tage auf 74 Insertionstage gestiegen, obwohl das Angebot um 10% zurückgegangen ist.

Die Region Zürich zeichnet sich durch die kürzesten Insertionszeiten aller untersuchten Regionen aus. Die durchschnittliche Insertionsdauer von Eigentumswohnungen stieg von 72 auf 74 Insertionstage leicht an. Gleichzeitig wurden in der Berichtsperiode weniger Objekte als in der Vorperiode auf Onlineplattformen angeboten. Die Anzahl ausgeschriebener Eigentumswohnungen ist um 10% von 4’933 auf 4’435 gesunken. Die Verlängerung der Insertionszeit bei einer kleineren Angebotsmenge weist auf einen leichten Rückgang der Nachfrage nach Eigentumswohnungen in der Region Zürich hin.

Stadt Zürich

In der Stadt Zürich hat sich bei einer Abnahme der Anzahl Inserate um 20% die Insertionsdauer von Eigentumswohnungen gegenüber der Vorperiode um 9 Tage auf 66 Insertionstage verlängert. In der Stadt Zürich verlängerte sich die durchschnittliche Insertionsdauer von Eigentumswohnungen um 9 Tage deutlich auf 66 Tage. Im Vergleich zu den Miet- und Einfamilienhausmärkten, in denen sie die kürzesten Insertionszeiten aufweist, bewegt sich Zürich im Eigentumswohnungsmarkt im Städtevergleich im Mittelfeld: In Bern (47 Tage), Basel (54 Tage) und Lausanne (58 Tage) müssen Eigentumswohnungen deutlich kürzer inseriert werden, um einen Abnehmer zu finden. Diese Verkürzung der Insertionszeit fand trotz eines deutlichen Rückgangs des Angebotes um 20% statt: Die Anzahl inserierter Wohnungen verringerte sich von 713 auf 570 Objekte. Somit lässt sich auf einen deutlichen Rückgang der Nachfrage nach Eigentumswohnungen in der Stadt Zürich schliessen.

Insertionsdauer nach Periode OHMA

Weitere Grafiken sowie vertiefte Zahlen zur Region & Stadt Zürich

Quelle: Pressemitteilung homegate.ch 27.09.2017

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